Die Kirche |
Eine Kirche wird zum ersten Mal im Jahre 1335 in einem Dokument erwähnt. (Allerdings kann sich jemand aus dem Dorf noch an eine 800 Jahr - Feier der Kirche erinnern). Sie gehörte dem Kirchenamt Trebnitz an und war sehr klein. Die vielen Kriege, die in dieser Gegend stattfanden, hatten zur Folge, daß nach deren Ende stets neue Herrscher zur Macht kamen. Diese zwangen dann der Bevölkerung ihre eigene Religion auf. Das hatte zur Folge, daß die Kirche im Laufe der Geschichte zeitweise den Katholiken oder den Protestanten gehörte. |
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Bis 1535 katholisch
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1535 – 1631 evangelisch
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1631 – 1638 katholisch
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1638 – 1654 evangelisch
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1654 – 1707 katholisch
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1707 – 1945 evangelisch
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Da die Anzahl der Bürger in den Dörfern, die
zur Parochie gehörten, ständig wuchs, wurde die Kirche in den Jahren
1690 und 1702 vergrößert. Die jetzige Kirche wurde im Jahre 1839
errichtet. Sie besaß einen Glockenturm für drei Glocken und eine
Sakristei, die später vergrößert wurde. Zu dieser Zeit hatte das Dorf
467 Einwohner.
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Die Baroque Glocke von Paschkerwitz |
![]() Klick, um die drei Glocken zu hören |
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Das
Heim der Glocke von 1747 bis 1942 |
Von 1942 bis 1952 ruhte sie im
Glockenlager Hamburg |
Die Glocke in Hamburg in 1942 |
Seit 1952 in der Kirche im schönen Bieberbach | Jetzt erklingt die Glocke wieder jeden Sonntag |
Unsere
Kirche besass drei Glocken. Die grösste davon war auch die älteste. Sie
wurde ursprünglich um 1447 gegossen. Als sie nach 300 Jahren zersprang,
wurde sie 1747 von dem berühmten Glockengiesser Samuel Scholtz in
Breslau umgegossen. Dieser Glocke stand ein ungewöhnliches Schicksal
bevor. Während des Zweiten Weltkrieges wurden tausende von Glocken von der Regierung eingezogen. Sie sollten eingeschmolzen und ihre wertvollen Metalle zur Herstellung von Waffen verwendet werden. Ein Grossteil der Glocken kam in das Glockenlager (auch Glockenfriedhof genannt) Hamburg, wo sie katalogisiert und dann zu Schmelzöfen weitergeleitet wurden. Man verschonte jedoch viele der unersetzlichen und aus früheren Jahrhunderten stammenden. Diese wurden nach dem Krieg ihren Heimatgemeinden zurückgegeben. Die Glocken aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten fanden in Kirchen Westdeutschlands einen Platz. Lange Zeit war vom Schicksal unserer Glocke nichts bekannt und ob sie überhaupt den Krieg überstanden hatte. Eine Quelle berichtete, dass sie nach Affalterthal in Bayern gekommen sei. Das konnte dort jedoch nicht bestätigt werden. In der Zwischenzeit hatte man in Bieberbach in Bayern nach der Herkunft ihrer aus dem Glockenlager Hamburg stammenden Glocke geforscht. Die Inschrift deutete auf Breslau als Ursprung. Bei einer Internetsuche stiess Herr Hans Hofmann durch Zufall auf meine Webseite. Dass es sich um unsere Glocke handelte, wurde durch einen Besuch beim Glockenarchiv des Nürnberger Nationalmuseums bestätigt. Dort sind alle Karteikarten, die man damals für jede Glocke ausstellte, aufbewahrt. Auf diesen Karten findet man ein Foto und eine genaue Beschreibung sowie die jeweilige Inschrift der Glocke. Die Wiederentdeckung der Glocke war auch von besonderem Interesse für Martin Hahn aus Erfurt. Er war damals dabei, als die Glocke abmontiert wurde. Er war einer der Jungen, die an Wochentagen das Amt hatten, die Glocken zu läuten. Ein Amt, auf das der Zehnjährige sehr stolz war und darauf, dass ihm der Schlüssel zum Kirchturm anvertraut wurde. In Erinnerung ist ihm auch noch ein Streich, dem er seinem Nachfolger spielte, indem er den Klöppel der Glocke vor dem Läuten mit einem Tuch umwickelte. Was dann mit der Glocke in Hamburg nach dem Krieg geschah, ist im "Evangelischen Zentralarchiv Berlin" zu lesen: ,,Die Glocke wurde am 4.1.1952 verladen und kam am 9.1.52 in Erding bei München an. Von dort wurde sie am 21.4.52 von der Kirchengemeinde abgeholt." Die Maße der Glocke: Die Höhe beträgt 80 cm, der Durchmesser 80 cm, die Höhe der Bügel 20 cm und das Gewicht 300 kg. Ich danke Herrn Hofmann sehr für die Bilder und Information, die er mir zur Verfügung gestellt hat. Wir alle, die aus Paschkerwitz stammen, freuen uns über die Wiederentdeckung unserer Glocke. Sie ist ein Stück Heimat, das uns nicht verloren gegangen ist. Wir schätzen sie sehr. |
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Sühnekreuze
Seit dem Mittelalter gibt es die sogenannten Sühnekreuze. Wer einen Mord begangen hatte, mußte zur Buße ein Kreuz errichten. Das Bild links unten zeigt das Kreuz auf dem Platz vor der Kirche. Es ist 80x79x12 cm groß. Ein anderes Kreuz steht in einem Garten im südwestlichen Teil des Dorfes.
Außer einigen Schäden hat das Gotteshaus den Krieg gut überstanden. Leider sind die Kirchenbücher, die alle Taufen, Eheschließungen und Todesfälle verzeichneten, verlorengegangen. Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Kirche wieder katholisch, und polnische Bürger halten nun ihre Andachten und Feiern darin..
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Sühnekreuz auf dem Kirchplatz |
Orgel und Taufstein um 1913 |
Grabmal von 1666 | Kirche mit Totenhäuschen |
Altar in 1913
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Die Geschichte der Orgel Die Orgel in der Kirche zu Paschkerwitz
(jetzt Pasikurowice) wurde im Jahr 1749 von dem berühmten Breslauer
Orgelbauer Michael Engler d. J. (1688 – 1760) gebaut. Sie besaß 14
Stimmen und wurde 1839 von Robert Müller aus Breslau umgebaut. Der
Spieltisch war seitlich angebracht. Bemerkenswert - und uns noch in
guter Erinnerung - waren die oben angebrachten Strahlen der Sonne mit
dem drehbaren Zimbelstern. Am unteren Teil des Instruments war ein
mehrfarbiges geschnitztes Wappen. Englers Orgeln waren auch in anderen
Ortschaften unseres Kreises zu finden u. a. in Trebnitz (Trzebnica),
Hünern (Psary), Peterwitz (Piotrkowiczki) und Groß Hammer
(Kuzniczysko). Die größte befand sich in der St. Elisabeth Kirche zu
Breslau (Wroclaw). Diese Orgel fiel 1976 einem Brand zum Opfer. Reference: www.walckerorgel.de/gewalcker.de/2008-10-15/englerdoc.pdf |
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Die Orgel heute
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Die Orgel hat inzwischen einen neuen Anstrich bekommen und sieht trotz ihres Alters noch recht gut aus. Sie war für lange Jahre verstummt, bis sie im Jahr 1998 repariert wurde. Welche Teile von dem Originalwerk noch vorhanden sind, ist unbekannt. Bei dem Umbau in 1839 sind wahrscheinlich schon mehrere Teile ersetzt worden. Auch anderes ist im Laufe der Zeit leider verlorengegangen. So ist z. B. der Zimbelstern nicht mehr vorhanden, der in der Mitte des Strahlenkranzes befestigt war. Es fehlen auch etliche Verzierungen am Gehäuse. Das Wappen unter dem mittleren Pfeifenfeld ist mir noch so in Erinnerung, wie es auf dem Bild erscheint. |
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